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Panzer VI Tiger (P) (VK 4501 (P))

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hersteller:

 

NIBELUNGENWERK

 

Stückzahl:

zirka 100

 

Zwei „Tiger“ (P) mit Turmstellung

„6 Uhr“ am Rande eines Test-

Geländes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Panzer  VI „TIGER“ (P) (VK 4501 (P))

 

 

 

 

 

 

In der Erprobungsphase des  VK 4501 (P) durchliefen die Fahrzeuge umfangreiche Ver-

suchsreihen um die Standfestigkeit des benzin-elektrischen  Antriebskonzeptes zu prüfen.

 

 

 

Klasse:

Schwerer Kampfpanzer

Bewaffnung:

 

1x 8,8 cm KwK 36 L/56

2x 7,92 mm MG 34

Besatzung:

5

Kampfgewicht:

57 - 59 Tonnen

Motor:

Leistung:

10 Zylinder PORSCHE 101/1

320 PS (2 Stück – 640 PS)

Hubraum:

15.060 ccm  (je Motor)

Kühlung:

Luft mittels Gebläse

Leistungsgewicht:

11,23 – 10,85 PS/ Tonne

Reichweite:

Straße:

80 km

 

Gelände:

 

Kraftstoffvorrat:

520 Liter

Höchstgeschwindigkeit

Straße:

35 km/h

 

Gelände:

 

Kettenbreite:

640 mm

Bodendruck:

zirka 1,06 kg/ cm²

Bodenfreiheit:

480 mm

Watet:

1000 mm

Länge über alles:

9340 mm

Länge der Wanne:

6700 mm

Breite:

3140 mm

Höhe:

2800 mm

 

Panzerung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wannenbug:

Wanne seitlich oben:

Wanne hinten:

Wanne unten:

Blende:

Turm hinten:

100 mm

80 mm/ 90 Grad

80 mm

25 mm/ 0 Grad

100 – 110 mm/ 90 Grad

80 mm/ 90 Grad

Fahrerfront:

Wanne seitlich unten:

Wanne oben:

Turm vorn:

Turm seitlich:

Turm oben:

100 mm

80 mm/ 90 Grad

 

100 mm/ 82 Grad

80 mm/ 90 Grad

25 mm/ 0 – 9 Grad

 

Mit der im Mai 1941 getroffenen Entscheidung, die 8,8 cm Flugabwehrkanone auch als Panzerbewaffnung einzusetzen, verband sich die Entwicklung eines Panzers der 45 Tonnenklasse (VK 4501). Dieser sollte von Ferdinand Porsche entworfen werden und im Sommer 1942 einsatzbereit sein. Im Verlauf der Entstehungsphase ging man zur Bezeichnung VK 4501 (P) über, um das mittlerweile stattfindende Konkurrenzkonzept von HENSCHEL besser unterscheiden zu können. Äußerlich ähnelte der Entwurf von Porsche dem von HENSCHEL, was jedoch nur aufgrund der gleichen Voraussetzungen im Bezug auf Bewaffnung und Panzerung beruhte. Allerdings betrat der eigens von Ferdinand Porsche entwickelte benzin-elektrische Antrieb technisches „Neuland“. Die zwei luftgekühlten 10 Zylinder PORSCHE 101/1 Motoren, welche jeweils mit einem SIEMENS-SCHUCKERT 500 VA Generator zusammengeschlossen waren, erzeugten die notwendige Elektroenergie um die zwei SIEMENS 230 KW Elektromotoren zu betreiben. Durch dieses Antriebssystem konnte ein Getriebe entfallen, da nun ein 3-stufiger Drehzahlschalter die Arbeit übernahm. Die Elektromotoren übertrugen ihre Kraft mit einer Antriebsübersetzung von 15:1 direkt auf die sich hinten befindlichen Antriebsräder. In diesem Zusammenhang ist dies an sich eine Ausnahmeerscheinung, da zu damaliger Zeit dem Antrieb vorne liegender Antriebsräder der Vorzug gegeben wurde. Mitgeführte 520 Liter Ottokraftstoff befanden sich in einen Tank über den Generatoren und ermöglichten einen Fahrbereich von 80 Kilometern auf der Straße. Zwei Druckluftbehälter im vorderen Kampfraumbereich unterstützten den Panzerfahrer bei  Bremsmanövern. Von Ferdinand Porsche entwickelte Federstabrollenwagen, verbanden paarweise die 12 Doppelstahllaufrollen je Fahrzeugseite. 57 bis 59 Tonnen Kampfgewicht im Verbund mit 640 mm breiten Ketten (KGS 62/640/130) erzeugten einen Bodendruck von zirka 1,06 kg/ cm². Den benötigten Turm, der die 8,8 cm KwK 36 L/56 und ein achsengleiches 7,92 mm MG 34 aufnehmen sollte, wurde von KRUPP entwickelt. Porsche erteilte dafür einen direkten Auftrag an KRUPP. Später fand ein fast identischer  Panzerturm seinen Einsatz auf dem VK 4501 (H). Insgesamt wurden 70 Granatpatronen für die 8,8 cm KwK 36 L/56 mitgeführt, davon 50 im Bereich der Fahrzeugwanne und 20 auf den Wannenboden. 5 Soldaten stellten die Besatzung des VK 4501 (P) (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer und Funker). Im Verlauf des Erprobungszeitraumes konnte man bestimmte Mängel wie die Motorenunzuverlässigkeit nicht abstellen, außerdem schien die Produktion zu aufwendig zu werden. Am 20. April 1942 trat Porsches VK 4501 (P) gegen den VK 4501 (H) von HENSCHEL in einem Prototypenvergleichstest vor dem Oberbefehlshaber und Heereswaffenamt an. Dies führte zu einem Produktionszuschlag für den Panzer von HENSCHEL, da er sich in allen Disziplinen durchsetzen konnte. Somit sah man davon ab, den VK 4501 (P) in Serie zu produzieren. Allerdings hatte Porsche schon begonnen, zusätzlich zu den vorhandenen Prototypen 90 komplette Panzerwannen herzustellen, die aber für eine Verschrottung zu wertvoll waren. Sie stellten die Basis für den späteren „Ferdinand“/ „Elefant“. Als Einzelstück wurde ein VK 4501 (P) als Befehlspanzer bei der s.Pz.Jg.Abt. 653  eingesetzt. Da die Einheit den „Ferdinand“/ „Elefant“ einsetzte, war so eine entsprechende Wartung und Ersatzteilversorgung gewährleistet. Abschließend kann man sagen, das der VK 4501  (P) oder auch „Tiger“ (P) genannt, ein weittragender Entwurf war, technisch seiner Zeit weit voraus, jedoch nur bedingt einsatzfähig. Anwendung fand der benzin-elektrische Antrieb auch im Panzer „Maus“.